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So übersetzen Sie Ihre Website

Die Website-Übersetzung – viele Wege führen nach Rom. Wir stellen Ihnen einen manuellen und einen automatisierten Weg mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen vor. Wann eignet sich welcher Weg für Sie am besten und welcher Aufwand ist damit verbunden?

 

Websites lassen sich übersetzen, indem der Ausgangstext manuell kopiert und die angefertigte Übersetzung ebenso von Hand in die Website eingefügt wird. Oder ein Admin exportiert ausgewählte Websitetexte und re-importiert die fertige Übersetzung automatisch zurück in das Website-Tool, üblicherweise ein Content-Management-System (CMS). Welcher Weg praktischer ist, hängt von der Projektgröße und den Kundenanforderungen ab. Wir möchten Ihnen einen Überblick über die Vor- und Nachteile beider Wege verschaffen.

 

Vor- und Nachteile des manuellen und des automatisierten Wegs

Beginnen wir mit einer tabellarischen Übersicht der Vor- und Nachteile beider Herangehensweisen und gehen danach einzeln darauf ein. Für eine Zusammenfassung können Sie direkt zum Fazit springen.

 

Kopieren und Einfügen von Hand Automatischer Export und Re-Import
   
+ Erfordert keine besonderen technischen Kenntnisse + Automatisierte, vollständige Übernahme aller Textelemente
+ Aufwand liegt für Websites mit wenigen Seiten und Sprachversionen im Rahmen + Bei vollständigen Website-Übersetzungen in viele Sprachen kostengünstiger, da manuelle Arbeitsschritte entfallen
  + Updates sind in allen Sprachen schneller und einheitlich durchgeführt
   
- Textelemente werden leicht übersehen – besonders wenn eine Sprache nicht geläufig und die Leserichtung ungewohnt ist - Zugang zur Website-Datenbank für einen Techniker (Admin oder Content Manager) des Unternehmens ist erforderlich
- Manuelles Kopieren und Einfügen von größerem Textvolumen dauert länger und das Übertragen von Hand ist fehleranfällig – deshalb eher für einmalige Übersetzungen von selten zu aktualisierenden Websites geeignet  
- Längere Bearbeitungszeit aufgrund vieler Sprachen bindet mehr personelle und zeitliche Ressourcen, auch bei jedem anfallenden Update  

 

Der manuelle Weg

Wenn händisch kopiert wird, erhalten wir in der Regel ein Word-Dokument mit den Texten für die Übersetzung, die von einem CAT-Tool gestützt erfolgt. CAT steht dabei für computer assisted translation.

Allerdings können Textelemente wie Menütexte dabei leicht in Vergessenheit geraten. An welche Textelemente zu denken ist, zählen wir nach der Diskussion der Vor- und Nachteile auf. Der Textumfang bestimmt sich bei beiden Wegen auf die gleiche Weise.

Das Wiedereinfügen kann sich in die Länge ziehen. Der Ansprechpartner im Unternehmen erhält die Übersetzungen zurück und koordiniert die Übertragung in die Website. Für den Website-Verantwortlichen erhöht sich der Aufwand mit dem Textumfang, jeder Sprachversion und jedem inhaltlichen Update, da er die Texte Stück für Stück ins Website-Tool einfügen muss. Denn was auf der Website als ein durchgehender Text angezeigt wird, setzt sich auf Programmierebene aus vielen einzelnen Bausteinen zusammen.

Das Einfügen von Hand dauert deshalb häufig länger als erwartet, womit Personal, das eigentlich mit anderen Aufgaben betraut ist, ebenfalls länger als erwartet an die Aufgabe der Textintegration gebunden ist.

Zur Qualitätssicherung prüft ein Übersetzer, ob die übersetzten Texte vollständig an die richtigen Stellen übernommen wurden. Der Prüfschritt empfiehlt sich vor allem bei seltenen Sprachen oder wenn in eine Sprache mit einer anderen Leserichtung übersetzt wird.

 

Dann empfiehlt sich der manuelle Weg

Müssen Sie nur Teile der Website, wenig Text oder relativ wenige Seiten übersetzen, ist der manuelle Aufwand auf diesem Weg überschaubar.

 

Der automatisierte Weg

So gut wie jede Website organisiert Daten in logischen Ästen. So kennen Sie es auch vom Windows-Explorer. Die Daten lassen sich in der Regel im Format html oder xml exportieren. Das html- oder xml-Format kann direkt in einem CAT-Tool geöffnet und bearbeitet werden.

Je größer die Website ist und je mehr Sprachversionen zu verwalten sind, desto mehr bietet sich der automatisierte Weg an. Für den Export ist lediglich ein Zugang zu den Website-Daten erforderlich. Ein Website-Admin oder ein Content Manager kann den Export der zu übersetzenden Seiten vornehmen.

Die Nachteile des automatisierten Wegs halten sich in überschaubaren Grenzen und sind eher Begleiterscheinungen als Nachteile. Die Vorteile liegen hingegen auf der Hand. CAT-Tools speichern die Übersetzung in die exportierte Datei, die mit wenigen Klicks in die Website re-importiert ist. Der Upload und die korrekte Zuweisung der Bausteine erfolgt automatisch. Dafür sind je nach Websitestruktur nur einmalig entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

 

Dann empfiehlt sich der automatisierte Weg

Fallen zudem häufiger größere Updates an, und das in allen verfügbaren Sprachen, sind diese per automatischem Ex- und Import mit hoher Zuverlässigkeit einheitlich integriert. Feste Textelemente wie Menülinks, die auf dem manuellen Weg leicht vergessen werden, werden beim Export automatisch vollständig erfasst. Zu guter Letzt reduziert sich die Bearbeitungsdauer auf einen Bruchteil der Zeit, die Mitarbeiter für das händische Einarbeiten über die Texteditoren der einzelnen Websitebausteine benötigen würden.

 

Vorbereitung der Website-Übersetzung

Die mehrsprachige Bedienung stellt Bedingungen an Struktur und Aufbau der Website – ein Nachrüsten bzw. Umprogrammieren ist möglich, aber mit Mehraufwand verbunden. Unter keinen Umständen sollten die Sprachversionen auf den Einzelseiten vermischt werden.

Im Idealfall haben Sie bereits bei der erstmaligen Erstellung der Website daran gedacht, wie Sie sie in mehreren Sprachen zugänglich machen. Typischerweise wird eine Website strukturell vollständig erstellt – Zielsprachen werden nach Bedarf im Website-Tool hinzugefügt, als strukturelle Doppelung des vorhandenen Astes.

Die Bedienfreundlichkeit ist ein Grund für die mehrsprachige Vorstrukturierung, ein anderer ist die internationale Suchmaschinenoptimierung. Darunter versteht man, einer Website in allen Ländern und Sprachen die optimalen Chancen darauf zu verschaffen, vom Zielpublikum aufgefunden zu werden.

 

Websitestruktur und Suchmaschinenoptimierung

Unabhängig davon, wie Sie die Übersetzung angehen möchten, sollten Sie sich Gedanken über die Struktur Ihrer Website machen. Diese sollte für die Verwaltung, Bedienung und Indexierung von Suchmaschinen in mehreren Sprachen ausgelegt sein.

Jede Sprachversion erhält einen eigenen Ordner, während die korrespondierenden Einzelseiten jeder Sprachversion miteinander verknüpft werden. Kennzeichnen Sie die Sprachversionen mit HTML-Befehlen so, dass Suchmaschinen die zur Sprache der Suchanfrage passende Version ausspielen.

 

Wenn Sie eine Website-Übersetzung anfragen, richten wir uns nach den technischen Gegebenheiten und empfehlen Ihnen den geeignetsten Weg. Wir arbeiten also mit Ihren Word-Dokumenten oder wir arbeiten mit der für Ihre Internetpräsenz zuständigen Abteilung zusammen und organisieren die Portierung der Website-Texte.

 

Alle Texte für die Übersetzung identifizieren

Damit sind aber möglicherweise noch nicht alle Websitetexte berücksichtigt, die einer Übersetzung bedürfen.
Um alle relevanten Texte in den Übersetzungskorpus aufzunehmen, bereiten wir das Projekt gemeinsam mit Ihnen vor. Vor dem Übersetzen bestimmen wir dazu die Gesamtmenge des Übersetzungsmaterials – die Texte auf den Einzelseiten sind manchmal nicht alles.

  • Wie viel Text steht unmittelbar auf den (HTML-)Seiten, den Menüs, den Sidebars, im Header und Footer?
  • Gibt es herunterladbare Dokumente wie Broschüren, Artikel oder Anleitungen im PDF-Format?
  • Welche Grafiken der Website enthalten zu übersetzenden Text, und wie viel?

Eine vollständige Übersetzung der Website umfasst alle Navigationselemente, Texte auf den Seiten und Texte in Grafiken. Verzichten Sie auf beschriftete Grafiken, wo möglich, und Sie sparen sich die aufwendige Bearbeitung der Grafiken für jede einzelne Zielsprache zum größten Teil.

Handbücher und Broschüren liegen oft bereits übersetzt vor. Dann müssen sie nur in einem verbreiteten Format wie PDF hochgeladen werden. Falls die Dokumente reif für eine Aktualisierung sind, kann dies in einem klassischen Übersetzungsprojekt geschehen.

 

Websites gründlich und lückenlos im Zeitplan übersetzen

Eine gründliche Planung sichert die lückenlose Website-Übersetzung innerhalb eines realistisch gesetzten Zeitplans. Idealerweise haben Ihre Programmierer die Internetpräsenz auf Mehrsprachigkeit ausgelegt.

Wenn Sie nur in eine Zielsprache übersetzen, die Website wenig Text umfasst und inhaltliche Updates eher selten anfallen, werden Sie mit dem manuellen Weg glücklich: Texte werden von der Website kopiert und übersetzt in neuen Unterseiten eingefügt. Allerdings können auf diesem Weg auch bei geringem Textvolumen viele Fehler unterlaufen.

Je mehr Sprachen, Texte und Updates Ihr Website-Projekt mit sich bringt, desto mehr drängt sich der automatisierte Weg auf: Ein Website-Admin oder Content Manager exportiert alle Textelemente aus der Website-Datenbank als eine xml- oder html-Datei, in welche die Übersetzungen direkt eingespeichert werden. Der Re-Import der Textelemente aller Sprachversionen geschieht nach der Übersetzung automatisch.

Auch in scheinbar kleinen Websites mit wenigen URLs können sich regelrechte Textberge verstecken. Das ist dann der Fall, wenn Sie mit textlastigen Infografiken arbeiten oder reichlich Textdokumente zum Herunterladen anbieten, welche auch übersetzt werden sollen. Diese behandeln wir wie klassische Übersetzungsaufträge, da dafür keine Operationen an der Website vonnöten sind.

 

Website-Übersetzungen mit mt-g

Ihr zuständiger Projektmanager kann die Website-Übersetzung für Sie einleiten und bis zum Schluss koordinieren. Im Hintergrund arbeitet er mit unserem Team TLE (Translation & Localization Engineering) zusammen, das mit der Website- und auch der Software-Übersetzung zum Beispiel von digitalen Gesundheitsanwendungen bestens vertraut ist. Das Team legt den Übersetzungsprozess fest und bereitet die Dateien für eine saubere Handhabung in einem Übersetzungsprogramm vor.