Künstliche Intelligenz plus menschlicher Intellekt: Die mt-g-Konstellation in Sachen maschinelle Übersetzung
Das mt-g Dienstleistungspaket für maschinelle Übersetzung
Künstliche Intelligenz (kurz KI) ist auf dem Vormarsch. Auch im Übersetzungsbereich findet sie in Form maschineller Übersetzung bereits seit geraumer Zeit Anwendung. So können beispielsweise Texte per Smartphone und einem Onlineübersetzer binnen Sekunden mit oft guten Ergebnissen übersetzt und uns somit das Leben vereinfacht werden. Nur: Was uns im Alltag treue Dienste erweist, ist nicht automatisch auf professionellem Niveau, wie zum Beispiel im Bereich der Unternehmenskommunikation, im Marketingbereich oder bei medizinischen Fachübersetzungen, einsetzbar. Dafür ist die Fehlerquote der künstlichen Intelligenz noch zu hoch.
Für medizinische Fachübersetzungen müssen maschinelle Übersetzungen von Sprachexperten mittels eines professionellen Post-Editings (lt. Norm “Posteditieren“) geprüft und nachbearbeitet werden. Dabei nutzt der sogenannte Posteditor den maschinellen Output. Durch Korrektur, fachterminologische Anpassungen und Ergänzungen entsteht letztlich eine Übersetzung, die einer reinen Humanübersetzung in nichts nachsteht.
Anforderungen an Posteditoren
Der Posteditor muss unter anderem sprachliche und textliche Kompetenzen in der Ausgangs- und Zielsprache sowie kulturelle, technische und Sachgebietskompetenzen besitzen.
Zudem muss der Posteditor eine der folgenden Kriterien erfüllen:
- Hochschulabschluss in Übersetzen, Linguistik oder Sprachen oder einen vergleichbaren Abschluss mit einem wesentlichen Anteil an Übersetzungsausbildung
- Anderer Hochschulabschluss plus zwei Jahre vollzeitliche Berufserfahrung im Übersetzen oder Posteditieren
- Fünf Jahre vollzeitliche Berufserfahrung im Übersetzen oder Posteditieren.
Diese Anforderungen müssen von den Übersetzungsdienstleistern überprüft werden.
Goals of ISO 18587
ISO 18587 establishes minimum standards for machine translation and post-editing. This is intended to create greater transparency for consumers and users of translation services and to set quality standards for service providers.
Innerhalb der Projektvorbereitung wird anfangs der ausgangsprachliche Inhalt auf die Eignung für maschinelle Übersetzung überprüft. Je nach Prüfung müssen wir als Übersetzungsdienstleister ggfl. das Pre-Editing (lt. Norm “Präeditieren“) empfehlen und dies unserem Kunden mit anbieten. Die Nutzung von maschineller Übersetzung und Post-Editing nach ISO 18587 wird schriftlich innerhalb einer Vereinbarung mit dem Kunden festgehalten. Zudem stellen wir sicher, dass maschinell erstellte Übersetzungen im Projekt eindeutig als solche gekennzeichnet sind, um sie zum Beispiel von Translation-Memory-Einträgen zu unterscheiden.
Bei der Beauftragung legen wir Projektanforderungen mit unseren Kunden fest wie z. B. die Nutzung von individueller Terminologie, Ausgabeformaten und Fristen.
Je nach gewünschtem Qualitätsniveau für die Übersetzung wird ein leichtes Post-Editing oder ein vollständiges Post-Editing angewendet.
Das Ziel im Prozess des Post-Editings ist es, Verständlichkeit sowie Übereinstimmung des Ergebnisses mit dem Ausgangs- und Zieltext zu schaffen. Es ist die Aufgabe des Posteditors, dies zu gewährleisten. Er muss das Ergebnis der maschinellen Übersetzung lesen und bewerten, den ausgangssprachlichen Inhalt als Referenz heranziehen und dann den Zieltext auf Basis von Bestandteilen der maschinellen Übersetzung erstellen oder gegebenenfalls eine neue Übersetzung anfertigen.
Am Ende des Prozesses gibt der Posteditor Feedback zur maschinellen Übersetzung. Dies soll helfen, häufige Fehler zu finden und somit maschinelle Übersetzungssysteme weiterzuentwickeln.
Abgrenzung zur ISO 17100 und ISO 18587
Die ISO 17100 und Post-Editing schließen sich gegenseitig aus. Allerdings dürfen Übersetzer sich durch maschinelle Übersetzung unterstützten lassen. Gemäß ISO 17100 (22.4 + Anhang E) können die Übersetzer MÜ-Vorschläge in einem CAT-Werkzeug erhalten, die sie sehen und nutzen können. Inhalte dürfen jedoch nicht maschinell vorübersetzt werden. Bei der ISO 1700 handelt es sich also immer um eine Humanübersetzung mit MÜ-Unterstützung.
Bei der ISO 18587 handelt es sich um maschinelle Übersetzung und Post-Editing. Hier werden im Gegensatz zum ISO-17100-Prozess die Inhalte maschinell vorübersetzt. Bei medizinischen Texten, die sehr individuell und anspruchsvoll sind, wird maschinelle Übersetzung und vollständiges Post-Editing angewendet. Durch das vollständige Post-Editing stellen wir als Übersetzungsdienstleister sicher, dass der Kunde eine Übersetzung in der gleich hohen Qualität wie bei einer Humanübersetzung erhält.
Die Anwendungsbereiche für maschinelle Übersetzung nehmen stetig zu. Wichtig dabei ist immer abzuwägen, welche Projekte für maschinelle Übersetzung geeignet sind. Insbesondere bei medizinischen Texten ist es sinnvoll, diese nach ISO 18587 vollständig zu posteditieren. Die Übersetzungsmöglichkeien und den Projektablauf stimmen wir mit unseren Kunden ab, um Ihnen das bestmögliche Ergebnis zu liefern.
Samuel Aubin, Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung, Qualität & Compliance
Menschen stellen die Qualität maschineller Übersetzungen sicher
Die maschinelle Übersetzung wird bei Projekten eingesetzt, die mit geringem Budget und innerhalb eines kurzen Zeitrahmens erstellt werden müssen. Wir als Übersetzungsdienstleister können mit Hilfe von maschineller Übersetzung die Übersetzungsproduktivität steigern, Durchlaufzeiten verkürzen und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben. Das hat den Vorteil, dass unsere Kunden z. B. ihre Produkteinführungen in bestimmten Zielmärkten schneller umsetzen können.
Die ISO 18587 bietet eine gute Grundlage. Ein Posteditor wird für das Post-Editing eingebunden. So wird die Qualität bei der Nutzung maschineller Übersetzungen sichergestellt.
Am Ende bleibt zu sagen: So aufstrebend die maschinelle Übersetzung ist, der menschliche Faktor kann und wird beim Übersetzen nicht so schnell ausgespart und ersetzt werden.